- Menéndez y Pelayo
- Menẹ́ndez y Pelayo[-dɛθ i pe'lajo], Marcelino, spanischer Literarhistoriker und Kritiker, * Santander 3. 11. 1856, ✝ ebenda 19. 5. 1912; war außerordentlich produktiv, wurde bereits 1878 Professor für spanische Literatur in Madrid, seit 1898 Direktor der Nationalbibliothek. Sein gesamtes Schaffen ist bestimmt von einer konservativ-traditionalistischen Grundeinstellung, einem apologetischen Nationalismus und dem uneingeschränkten Bekenntnis zum spanischen Katholizismus. M. y P. hat auf vielen Gebieten der spanischen Literatur- und Geistesgeschichte hervorragende, zum Teil positivistische Pionierarbeit geleistet. Sein erstes Werk, »La ciencia española« (1876), verteidigt die spanische Wissenschaft gegen die Thesen der Leyenda negra. Seine »Historia de los heterodoxos españoles« (1880/81, 3 Bände) grenzt alles vom religiösen Dogma abweichende Denken (darunter die Aufklärung) als »unspanisch« aus. Maßvoller ist die monumentale »Historia de las ideas estéticas en España (1883-91, 5 Bände). Noch immer gültig ist seine Geschichte der Ursprünge des spanischen Romans (»Orígenes de la novela«, 4 Bände, 1905-15). Sein Interesse galt daneben dem Fortleben der lateinischen Literatur in Spanien (»Horacio en España«, 1877; »Bibliografía hispano-latina clásica«, 1902). Er besorgte zahlreiche Ausgaben (Lope de Vega, L. de Góngora y Argote) und befasste sich als einer der Ersten systematisch mit der lateinamerikanischen Dichtung (»Antología de poetas hispano-americanos«, 4 Bände, 1893-95).M. M. y P. Hacia una nueva imagen, hg. v. M. Revuelta Sañudo (Santander 1983);P. Sainz Rodríguez: Estudios sobre M. y P. (Madrid 1984).
Universal-Lexikon. 2012.